Bürgerstiftung Gütersloh.
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Start frei für „Europas Künstlerweg“

Der Startschuss ist gefallen: Mit einem bunten, von der Bürgerstiftung Gütersloh geförderten Eröffnungs- und Aktionssonntag, hat das Großprojekt "Europas Künstlerweg" der heimischen Künstlerin Nirgül Kantar-Dreesbeimdieke in Isselhorst begonnen. Sie will in 60 Etappen quer durch die Beneluxstaaten 1300 Kilometer zu Fuß und per Rad für die - und vor allem mit viel - Kunst ziehen, um am 14. Juni am Europa-Museum in Schengen anzukommen. Passend zum Jahrestag des Schengener Abkommens, das Europa 1985 zur zoll- und grenzfreien Union machte.

Solche Menschen wie Nirgül brauchen wir", erklärte Ehrengast Sabine Verheyen, Vorsitzende des Kulturausschusses des EU-Parlaments in Brüssel. Die Künstlerin in ihrem gelben Kleid erinnere sie an eine Bienenkönigin vor dem Ausschwärmen. Nur, dass Nirgül kein neues Volk gründen, sondern ein einzigartiges Netzwerk an Kunst und Kultur schaffen wolle. "Denn Europa ist mehr als nur ein Wirtschaftsverband. Europa ist eine Wertegemeinschaft. Da geht es um Respekt, um Diversität und Miteinander - auch und gerade mit Menschen mit Handicap. All das vermittelt Europas Künstlerweg‘. Und, ganz wichtig: Kunst schafft Identität.“ Ein hoher Wert, den das freie Europa verteidigen müsse, erklärte die EU-Parlamentarierin mit Blick auf den Ukrainekrieg, in dem Putin ganz bewusst Museen und Bibliotheken zerstören ließe. Nirgüls Großprojekt setze dagegen ein klares Zeichen für die europäische Vielfalt, weil es eine größtmögliche Offenheit und Partizipationsmöglichkeiten habe.

Wie sich Menschen an den einzelnen Stationen beteiligen können, zeigte in Isselhorst auf der grünen Streuobstwiese am Pastorengarten der Imkerverein, der sein 140-jähriges Bestehen feierte. „Auch wir wollen Flagge zeigen und haben uns von Nirgüls Europaprojekt zu einer Installation inspirieren lassen, die Kunst und Natur verbindet“, erklärte Rainer Bethlehem. Er schuf zusammen mit Senioren und Kindern der ortsansässigen Tageseinrichtungen eine 3 x 4 Meter große Stahlgitterskulptur in Form einer Europaflagge als Nisthilfe für Wildbienen. Und das Isselhorster Künstlerduo „UnS Kunst“ (Silke Olthoff und Utz Karl Maier) stellte seine Bienen-Schwarm-Skulptur aus 140 filigran verwobenen Wabenrahmen vor.

Mit einem Konzert am Abend, bei dem unter anderem der Gütersloher Sänger und Musiker Tim Edler das eigens für Nirgül komponierte „Europalied“ vorstellte, mit einer Kunstaktion im Lutterwald am Montag, 17. April, einer Ausstellung in Nirgüls Galerie am gleichen Abend und einem Konzert der Jugendkantorei Isselhorst am Dienstag, 18. Juni, ab 18 Uhr ebenfalls in der Galerie am Kirchplatz zeigte sich das Auftaktwochenende vielversprechend. „Europas Künstlerweg“ ist gestartet.
 

Bild: Am Anfang von Europas Künstlerweg: (v.l.) EU-Parlamentarierin Sabine Verheyen, Aktionskünstlerin Nirgül Kantar Dreesbeimdieke, Nina Spallek, Geschäftsführerin der Bürgerstiftung Gütersloh und Rainer Bethlehem vom Imkerverein Isselhorst, der die Europaskulptur für Wildbienenvölker als Beitrag zu Nirgüls Großprojekt schuf.