Bürgerstiftung Gütersloh.
Von Bürgern – Für Bürger.

Jahrmarkt der Eitelkeiten

Sie macht nicht viel Aufhebens um ihre Arbeiten. Dabei spiegeln Ina Schultes Bilder nicht weniger als die Welt im Allgemeinen und ihre Umgebung im Besonderen wider. Menschen, Begegnungen, Gesehenes und Gehörtes, Gefühle und Befindlichkeiten bannt die 1977 in Halle geborene Malerin mit schnellem Pinsel- und akzentuierendem Kreidestrich aufs Papier. Ihre Aquarelle sind Tagebuch und Studien des Menschlichen zugleich. Bis Ende September zeigt sie ihre jüngsten Arbeiten unter dem Titel „Jahrmarkt der Eitelkeiten“ in der Bürgerstiftung Gütersloh.

Ina Schulte studierte von 2002 bis 2008 Malerei an der Kunstakademie in Karlsruhe, war dort Akademie-Preisträgerin. Sie lebte einige Jahre in Köln, ehe es sie wieder nach Ostwestfalen, zog. Heute hat sie ihr Atelier in Steinhagen. Aufgrund ihrer zunehmenden Abstraktion bis hin zum Fantastischen wurde 2015 als erste Künstlerin aus der Region mit dem Woldemar-Winkler-Preis ausgezeichnet.

Im wahrsten Sinn des Wortes wirken ihre Werke meist „wie hingetuscht“. Es sind flüchtige Szenarien, die sie bietet. Nur weniges ist eindeutig als Gesicht, Person oder Tier zu erkennen. „Ich verarbeite, was ich sehe, was mich beschäftigt, sagt die 46-Jährige. Das können schockierende Kriegsnachrichten ebenso sein wie das bunte Treiben auf Jahr- oder Flohmärkten, die sie gern besucht. Deren Details lässt sie mit einer oft unbestimmbaren malerischen Dynamik zum Blickfang werden. Oder sie löst sie in pastellfarbenen Wirbeln auf. Es scheint, als seien es verloren gegangene Geistesblitze, die auf viel weißer Fläche ausharren, so als würden sie auf etwas warten. Dieses Weiß ist genau der Freiraum, in den der Betrachter die irrlichternden Motive von Ina Schulte zu eigenen Geschichten weiterentwickeln kann.

Zu sehen ist die Ausstellung in der Regel während der Öffnungszeiten der Geschäftsstelle – montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr sowie freitags von 9 bis 13 Uhr. Gern auch nach telefonischer Absprache unter 05241/97130, damit man sicher sein kann, dass der Raum zur Besichtigung zur Verfügung steht und nicht durch Seminare oder Sitzungen belegt ist.