Bürgerstiftung Gütersloh.
Von Bürgern – Für Bürger.

Langenachtderkunst lockt Tausende an

Da staunten nicht nur die Delegationen aus den Partnerstädten: Zur Langenachtderkunst hat sich Gütersloh so bunt und lebendig, so abwechslungs- und erlebnisreich gezeigt, wie schon lange nicht mehr. „Das passiert, wenn sich viele kreative Köpfe Gedanken zu einem Thema machen und diese engagiert umsetzen.“ Diese Bilanz wurde von Kulturdezernent Andreas Kimpel und Kulturfachbereichsleiterin Lena Jeckel schon zur Halbzeit des Kulturmarathons beim abendlichen Pressegespräch in der Bürgerstiftung gezogen. Sie fördert die Großveranstaltung seit Jahren. „Aus gutem Grund, denn die Langenachtderkunst zeigt, was das Engagement Einzelner an Mehrwert für viele bringen kann“, erklärte Vorstandsmitglied Doris Pieper. „Ohne diese Veranstaltung wäre Gütersloh ärmer.“

Der Meinung waren auch die Besucher, die sich über Stunden zu tausenden in der Innenstadt tummelten und die unterhaltsame Vielfalt der Angebote genossen. Angefangen von der hippen Eröffnung auf dem Berliner Platz durch mehrere heimische Tanzensembles über die Wunschkammer am Dreiecksplatz und dem Kaleidoskopwagen auf dem Berliner Platz bis hin zur Geburtsstunde der Stadt Gütersloh, die die Bürgerbühne im Theater neu erleben ließ. Sehen und staunen war angesagt, angesichts weggeworfener Utensilien, die sich unter kreativem Eingriff zu neuen, fließenden Welten übers Gütersloher Pflaster schlängelten oder angesichts der 200 schwebenden Papierkraniche, die an der Apostelkirche Frieden anmahnten. Man konnte in malerische Unterwasserwelten abtauchen, Künstlern in dem zum offenen Atelier verwandelten Veerhoffhaus über die Schulter schauen oder sich auf dem Kolbeplatz von einer Live-Perfomance bezaubern lassen, bei der gleich drei Leinwände gleichzeitig mit Pinsel und Farbe bespielt wurden.

Und es gab viel Musik: Von der Langenachtdertasten in der Kreismusikschule über flotte Open-Air-Unterhaltung von der Big Band der Anne-Frank-Schule, von klassischen Tönen des stimmgewaltigen Bachchors über stimmungsvollen Sound bei Art Colori bis hin zum cleanen Punk im Wasserturm – es war für jeden Geschmack etwas dabei.

Einige Stationen hatten sich des Themas „200 Jahre Gütersloh“ angenommen und ihr Programm am Stadtjubiläum ausgerichtet. Darunter auch die Bürgerstiftung, die Fotomontagen von Siegmund Bergemann präsentierte. Seine „Überblendungen“, die historische Schwarz-Weiß-Fotos mit aktuellen Aufnahmen mischten, erwiesen sich als wahres Publikumsmagnet und Gesprächsstofflieferant. Bei vielen Güterslohern weckten die Arbeiten Erinnerungen „an alte Zeiten“, aber auch die Erkenntnis, dass es wunderbar sein kann, „schlaflos durch Gütersloh“ zu flanieren – auf der Suche nach dem Neuen und Überraschenden, das diese Stadt auch im 200. Jahr ihres Bestehens zu bieten hat. Von Alterserscheinungen keine Spur!