Bürgerstiftung Gütersloh.
Von Bürgern – Für Bürger.

Ein Erinnerungsstein für Sternenkinder

Wenn der Himmel weint und der Regen fällt, dann glänzt der an sich hellgraue Granit tiefschwarz und die eingearbeiteten Sterne und der Regenbogen leuchten intensiv.  „Wie gut, dass auch die dunklen Nächte unseres Lebens nicht ohne Sterne sind“, sagt Pastorin Annette Kleine angesichts der neuen, maßgeblich von der Bürgerstiftung Gütersloh und einem nicht genannt werden wollenden Spender finanzierten Stele, die jetzt auf dem Neuen Evangelischen Stadtfriedhof als Gedenkstein für Sternenkinder aufgestellt worden ist.

„Wir haben uns diesen besonderen Erinnerungsstein für die Eltern, die ihr Kind vor, während oder kurz nach der Geburt verloren haben, schon lange gewünscht“, erklärt Pastorin Kleine als am Städtischen Klinikum tätige Krankenhausseelsorgerin. „So wie es uns wichtig ist, dass es für diese kleinen Menschen eine richtige Beerdigung gibt. Das hilft den Eltern auf dem Weg der Trauer.“  

Manche Familien kommen von weiter her und kennen sich auf dem Gütersloher Friedhof nicht aus. Die Stele weist ihnen nun den Weg. „Es soll ein Ort der Ruhe sein, an dem sie ihren Gedanken und Gefühlen nachgehen oder auch mit anderen Betroffenen ins Gespräch kommen können“, ergänzt Vorstandsvorsitzende Katrin Meyer mit Blick auf das eigens gepflanzte Apfelbäumchen und die aufgestellte Bank das Engagement der Bürgerstiftung.

Die Stele wurde vom Verler Steinmetzmeister und Bildhauer Horst-Jürgen Hoburg aus einem alten Granitstein, der in den Besitz des Friedhofs übergegangen war, zu einer zeitgemäßen Skulptur umgearbeitet. Verziert mit goldenen Sternen und einem hoffnungsfrohen bunten Regenbogen, der gen Himmel weist. Auf der Rückseite des Gedenksteins steht der Psalm „Gott heilt die zerbrochenen Herzen. Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen“.

Während Sternenkinder in früheren Jahrhunderten gar nicht bestattet wurden, und später lange Zeit erst ab einem Geburtsgewicht über 500 Gramm, haben laut der Evangelischen Kirchengemeinde betroffene Eltern heute das Recht auf eine Bestattung. Sie kann individuell erfolgen oder aber das Klinikum sorgt in Verbindung mit der Seelsorge zweimal im Jahr für eine würdige Bestattung all dieser Kinder in einer gemeinsamen Urne.

Am Samstag, 14. Dezember, dem Weltgedenktag für verstorbene Kinder, wird es eine Erinnerungsandacht für alle betroffenen Eltern, Geschwister und Angehörige geben. Sie beginnt um 15 Uhr mit einem Lichterritual in der Friedhofskapelle an der Friedhofstraße 44. Danach gehen die Teilnehmenden gemeinsam zum Sternenkinderfeld mit der Stele. Nähere Informationen erteilt Pastorin Annette Kleine unter 05241/8329140.