Natur, Umwelt und Klimaschutz sind für die Bürgerstiftung Gütersloh wichtige Themen. Dafür setzt sie sich nicht nur mit ihrem BürgerWald ein, sondern legt in Kooperation mit Partnern auch Streuobstwiesen wie die in Isselhorst an Mumperows Mühle an. 20 hochstämmige Obstbäume wurden dort gepflanzt. Sie werden – in den ersten drei Jahren begleitet von der Bürgerstiftung - in gemeinschaftlichen Aktionen gehegt, gepflegt und abgeerntet. Weitere Streuobstwiesen sollen folgen.
Wem nutzt das?
Allen. Denn Streuobstbestände sichern die Biodiversität. Laut Naturschutzbund finden sich auf Streuobstwiesen bundesweit mehr als 6.000 verschiedene Obstsorten und rund 5.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Außerdem garantieren sie umweltverträgliche Bewirtschaftungsmethoden, weil dort auf Pestizide und Dünger verzichtet wird. Trotzdem sind die Ernteerfolge gut.
Welcher Apfel fällt nicht weit vom Stamm?
Ob der „Horneburger Pfannkuchen“, „Krügers süß-saurer Dickstiel“ oder der reichlich pollenspendende „Pfirsichrote Sommerapfel“ – bei der Neuanpflanzung wird bewusst auf alte Apfelsorten Wert gelegt. Sie sind nicht nur klima- und krankheitsresilient, sondern gelten auch als Kulturgut.
Ist da der Wurm drin?
Nicht in den Äpfeln. Wohl aber in der pestizidfreien Fettwiese, in der sich Regenwürmer und viele Kleinlebewesen wohl fühlen. Im Rahmen naturpädagogischer Programme sollen Schülergruppen zudem Blühinseln zwischen den Obstbäumen mit echter Katzenminze und Schwarznesseln als Insektenbüffet pflanzen. Und einige hohle Altgehölze auf dem Gelände bieten ideale Nistbedingungen unter anderem für Steinkauz und Grünspecht.
Muss jemand in den sauren Apfel beißen?
Nein, im Gegenteil! Geerntet wird saisongerecht das reife Obst. Natur- und Obstbaumexperte Rainer Bethlehem führt zusammen mit der Arbeitsgruppe Ökowerk vom Isselhorster Dorf- und Heimatverein für Interessenten gemeinsame Ernte- oder Mostaktion durch und lädt auch zu Baumschnittseminaren ein.